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Ihr liebäugelt schon länger mit einem Tattoo oder Piercing, wisst aber nicht genau, worauf Ihr dabei achten müsst? Was passiert dabei? Wie teuer ist das Ganze? Ab wann darf ich? Und und und... In unserem großen Report findet Ihr alle Infos rund um Tattoos und Piercings.
TATTOOS
Das passiert beim Tätowieren:
Beim Tätowieren werden Farbpigmente mit dünnen Nadeln in die unteren Hautschichten gestochen. Dazu dient ein elektrisches Instrument, das mit 50 bis 3000 Schwingungen pro Minute senkrecht vibriert. Durch diese tiefen Stiche wird sichergestellt, dass die Tätowierung nicht nach ein paar Wochen mit der sich erneuernden Haut "herauswächst". Je nach Körperstelle ist die Prozedur mehr (Wirbelsäule) oder weniger (Oberarm) schmerzhaft. Meist verspürt man ein Zwicken oder Brennen.
Auswahl des Motivs:
Ob es eine Elfe auf dem Po oder ein cooles Tribal am Arm sein soll - die Entscheidung, an welcher Körperstelle und mit welchem Motiv ihr euch stechen lassen wollt, sollte gut überlegt sein. Schließlich bleibt Euch das Kunstwerk ein Leben lang erhalten - auch dann, wenn die Haut mal schlaff wird oder sich Euer Geschmack geändert hat (Vielleicht findet mit Mitte 20 einen Schmetterling oder ein freches Teufelchen nicht mehr wirklich cool). In den Studios liegen Tattoo-Zeitschriften aus, aus denen Ihr Euer Wunschmotiv aussuchen könnt. Ihr könnt aber auch einen eigenen Entwurf mitbringen.
Kosten:
Sehr unterschiedlich. Eine Stunde kostet ab ca. 100 Euro. Je nach Größe des Motives können mehrere Sitzungen nötig sein.
Auswahl des Studios:
Hier ist nicht nur eine klasse Auswahl an coolen Bildern wichtig, sondern vor allem Hygiene und Technik! Der Tätowierer muss während der ganzen Zeit Latexhandschuhe tragen und sterile Einwegnadeln benutzen, die nicht in die Farbflasche direkt eingetaucht werden dürfen. Die überschüssige Farbe muss hinterher entsorgt werden. Sonst besteht die Gefahr, sich mit AIDS, Hepatitis, Tetanus o.ä. anzustecken. Scheut Euch nicht, nachzufragen! Wenn Ihr ein ungutes Gefühl habt, lieber ein anderes Studio suchen! Guckt Euch Bilder von Tattoos an, die Euer Tätowierer bereits gestochen hat. Schließlich hängt die Qualität Eures Tattoos letztendlich von den Fähigkeiten des Tätowierers ab. |
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ab wann darf ich?
Zwischen 16-18 Jahren nur mit schriftlicher Einverständniserklärung Eurer Eltern! Unter 16 ist es sogar mit Einverständniserklärung der Eltern verboten. Dann gilt Tätowieren hochoffiziell als Körperverletzung! Das ist die Rechtslage. (Das heißt allerdings nicht, dass es nicht trotzdem Tätowierer gibt, die auch unter 16jährige tätowieren.)
Risiken:
Die Farbstoffe der Tattoos lösen bei manchen Menschen Allergien aus. Menschen mit Diabetes, Bluterkrankheit und Infektionskrankheiten und solche, die eine Thrombosebehandlung erhalten, dürfen sich weder tätowieren noch piercen lassen!
Tattoo loswerden:
Ein Tattoo entfernen zu lassen, kostet etwa zwanzig Mal so viel, wie das Tätowieren selbst. Außerdem kann es dabei zu dauerhaften Verfärbungen der Haut kommen. So genannte Bio-Tattoos verblassen zwar im Lauf der Jahre, aber dabei bleiben fast immer unschöne Restpigmente in der Haut übrig.
PIERCING
Ringe oder Stecker in Zunge, Lippe, Bauchnabel, Nasenflügel, Brustwarzen oder Augenbraue sind schon fast etwas ganz Normales. Immer mehr Leute wollen sich an möglichst abgefahrenen, außergewöhnlichen Stellen (Hals, Nasenwurzel, Oberkiefer) piercen lassen. Allerdings weigern sich manche verantwortungsvolle Piercer aus medizinischen Gründen, bestimmte Körperstellen zu durchbohren.
Das passiert beim Piercen:
Wenn der Piercer über die Risiken aufgeklärt hat (!), untersucht er die zu piercende Stelle, um nicht in die Nähe größerer Adern zu stechen. Dann werden die Ein- und die Austrittsstelle mit einem Punkt auf der Haut markiert. Die Haut wird vereist, mit einer Art Zange festgehalten und dann mit der sterilen Hohlnadel durchstochen. Danach wird ein Stift aus rostfreiem Stahl durchgezogen. Dieser erste Stift ist in der Regel etwas dicker, als die späteren. Nach ein paar Wochen (je nach Dauer des Selbstheilungsprozesses) kann der Stift dann gegen anderen Schmuck ausgetauscht werden. |
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Kosten:
ab ca. 60 Euro; beim Arzt nur ca. 20 Euro!!!
Auswahl des Studios:
Oberstes Gebot ist die Hygiene. In dem Studio muss absolutes Rauchverbot herrschen. Die Instrumente müssen steril sein und der Piercer muss während dem Stechen Latexhandschuhe tragen. Eine sinnvolle Alternative ist es, sich Piercings von einem Allgemeinarzt stechen zu lassen. Da stimmen Hygiene, Technik und Preis - pro Piercing müsst Ihr da nur mit 10-20 Euro rechnen!
ab wann darf ich?
Zwischen 16-18 nur mit schriftlicher Einverständniserklärung Eurer Eltern. Rechtlich gesehen gilt piercen, genau wie tätowieren, als mutwillige Körperverletzung, die nur deshalb straffrei bleibt, weil die betreffende Person in den Eingriff einwilligt. Unter 16-Jährige dürfen offiziell überhaupt nicht gepierct werden. Das heißt allerdings nicht, dass es nicht trotzdem gemacht wird. Ihr braucht auf jeden Fall eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten; einige Piercer bestehen sogar darauf, dass die Eltern anwesend sind.
Risiken:
Panikmache ist albern. Trotzdem solltet Ihr im Hinterkopf behalten, dass ein Piercing zu Allergien, Infektionen, Nervenverletzungen oder Lähmungen führen kann. Beim Brustwarzenpiercing der Frau kann es zu Verletzungen der milchproduzierenden Gänge und zu Entzündungen kommen, wodurch unter Umständen späteres Stillen nicht mehr möglich ist.
Piercer ist, genau wie Tätowierer, kein Lehrberuf mit vorgeschriebener Ausbildung. Das heißt, im Grunde kann jeder ein Studio eröffnen. Deshalb: Nachfragen, auch wenn es Euch dumm erscheint. Im Zweifelsfall woanders hingehen. Das ist nicht uncool, sondern da einzig Richtige. Sich vor lauter Coolness Infektionen einzufangen, ist auch nicht so der Hit, oder? Ein guter Piercer nimmt Eure Fragen ernst und klärt vor dem Piercen darüber auf, welche Komplikationen auftreten können. |
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